78 – Kirche Berg, Wetzwil

Der erste karolingische Bau aus dem 8. Jahrhundert, die Bartholomäuskapelle, wird im 13. Jahrhundert als romanische Kapelle ostwärts vergrössert. Als Filialkapelle untersteht die Kirche Wetzwil bis 1629 der Pfarrei Küsnacht.

Im 15. Jahrhundert wird das Innere der Kirche im gotischen Stil ausgemalt, wovon das Wandgemälde mit zwei übereinander liegenden Bildern zwischen zwei romanischen Fenstern zeugt. Oben ist eine «Schutzmantel-Madonna» zwischen zwei Engeln und unten eine «Anbetung der Könige» dargestellt. Sie werden während der Reformation übertüncht und kommen bei der ausführlichen Renovation 1931 wieder zum Vorschein, ebenso Rundbogenfenster der Kapelle aus dem 14. Jahrhundert.

Der Taufstein trägt die Jahrzahl 1630, und wenig später wird eine Empore eingebaut (1658). Ein grosser spätbarocker Umbau erfolgt unter Benutzung alter Bauteile 1750, wobei die heutige barocke Predigtkirche und der Turm mit Satteldach («Käsbissen») entsteht. Eine Aussenrenovation und Innenrestaurierung finden 1976 ihren Abschluss. Projekt und Bauleitung liegen beim Herrliberger Architekten Hans von Meyenburg.

Die frühere Bestuhlung im Chor ist erhalten. Es handelt sich einerseits um spätgotische Männerstühle sowie um Stühle, die 1750 erstellt und mit Namen und Wohnort der Inhaber beschriftet sind («Kirchenörter»). Bis 2000 werden die Glocken von Hand geläutet. Hinter der Kirche beim Schulhaus wird 1945 ein Nussbaum gepflanzt, ein sogenannter Friedensbaum. Die Kirchturmhöhe beträgt 18 m.